Weihnachten ist die Zeit, wo manche die Bibel hervorkramen und das Weihnachtsevangelium lesen. Bei Matthäus erfahren wir, dass „Weise aus dem Morgenland“ „dem Stern“ folgten – ja welchem Stern denn eigentlich? Darüber streiten seit Unzeiten die Astronomen.

Zu den Favoriten gehören: Eine Konjunktion zwischen Planeten, wahlweise Jupiter und Saturn oder Venus und Jupiter; eine Nova („neuer Stern“); der Halley’sche Komet; irgendein anderer Komet.

Jede dieser Theorien klingt zumindest interessant, allen gemeinsam ist, dass sie so ihre Macken haben. Bei den Planetenbegegnungen passt die Zeit nicht so recht, eine Nova wäre vermutlich irgendwo dokumentiert worden, und Kometen waren traditionellerweise Unglücksbringer und keine Boten für einen wichtigen Zeitgenossen.

Die Mär vom Stern hält sich aber hartnäckig. Sie ist ja auch, zugegebenermaßen, zu schön, um sie einfach in die Rundablage zu kippen. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sie genau so entstanden ist: Die Geschichte war so schön, dass sie einfach erfunden werden musste. Ganz recht: erfunden.

Wie auch immer – seit einer der ersten Darstellungen eines Kometen über der Krippe des Jesuskindleins, die sich übrigens in der Cappella degli Scrovegni befindet und von keinem Geringeren als Giotto di Bondone gemalt wurde, weiß jedes Kind landauf und landab: Der Stern der Weisen, das war ein Komet.

Unabhängig davon, ob der Stern der Weisen nun ein Komet, ein paar Planeten, sonstwas oder einfach nur eine schöne Geschichte war: Kometen sind faszinierende Himmelskörper.

Wer mehr über Kometen wissen möchte, kann die Ö1-Serie „Vom Leben der Natur“ von letzter Woche nachhören. In 5 Abschnitten von nur wenigen Minuten berichten Wissenschaftler über Kometen im Allgemeinen und den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko im Speziellen, der von der Raumsonde Rosetta besucht wurde.

Sendung vom Montag, 19. Dezember 2016
Sendung vom Dienstag, 20. Dezember 2016
Sendung vom Mittwoch, 21. Dezember 2016
Sendung vom Donnerstag, 22. Dezember 2016
Sendung vom Freitag, 23. Dezember 2016

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